Beckenbodenaktives Gehen

Es spielt keine Rolle, in welcher Lebensphase du dich gerade befindest, der Beckenboden hat deine regelmäßige Aufmerksamkeit verdient. Das bedeutet keinesfalls ein zeitaufwendiges Beckenbodentraining. Im Alltag gibt es viele Möglichkeiten, unbemerkt eine kleine Übungseinheit für deinen Beckenboden einzubauen, z. B. beim beckenbodenaktiven Gehen.

Ein kurzer Überblick: Während einer Schwangerschaft und nach der Entbindung ist der Beckenboden durch das wachsende Kind und den zunehmenden Druck extrem beansprucht. In der Regel wird ein Beckenbodentraining in dieser Phase des Lebens einer Frau interessant und sinnvoll.

Später, in den Wechseljahren, kommt es häufig erneute zu Problemen der Beckenbodenmuskulatur. Das hängt mit den starken Hormonschwankungen, der nachlassenden Muskelkraft sowie dem generell schwächer werdenden Bindegewebe Zusammen.

Beim schnelleren Gehen, Husten oder Niesen z. B. kann es plötzlich zu leichtem Urinverlust kommen. Auch Rückenschmerzen im unteren Rücken oder ein nicht kontrollierbarer Pups können Anzeichen einer zu schwachen (oder zu starken) Beckenbodenmuskulatur sein.

Nimm´ Dir nun gerne fünf Minuten Zeit. Gehe durch dein Wohnzimmer, durch deinen Garten, zum Einkaufen – egal wo du dich gerade befindest.

Aufmerksamkeit für deinen Beckenboden

Gehe umher und richte deine Aufmerksamkeit auf Deinen Körper. Auf deine Beine, deine Arme. Wie fühlt es sich an, durch die Gegend zu schlendern? Nimm´ dieses Gefühl einen Moment lang wahr. Jetzt.

  • richte nun deinen Oberkörper weiter auf,
  • laß´ deine Schultern locker und
  • sei´ entspannt.

Gehe für einen Moment bewusster umher, bevor du jetzt

  • bei jedem Schritt Deine Beckenbodenspannung spürst
  • bei jedem Schritt spürst wie dein Fuß den Boden berührt.

Sobald du dir dieser Bewegung bewusst bist,

  • setze Deinen Fuß in der Mitte deiner Ferse auf und rolle ihn bis zum Großzehengrundgelenk ab.

Wie reagieren deine Zehen? Greifen sie in den Boden? Wenn nicht, stelle dir vor, Du läufst am Strand im tiefen Sand. Achte beim Gehen bewusst auf die Außenkante Deines Fußes und

  • rolle über diese nach vorn ab
  • spüre deinen Beckenboden

Durch die aktiven und bewussten Fußbewegungen hat der Beckenboden eine höhere Grundspannung.

Nun entspanne dich und gehe ein paar Schritte „normal“. Spürst Du den Unterschied?

Bewusstsein und Stolz

Erhöhe jetzt dein Tempo. Beginne ganz locker. Dein Gang sagt viel über dein Wesen, deine Stimmung und über deine allgemeine körperliche und seelische Verfassung aus.

Versuche, in deinem Gang deine gute Laune wieder spiegeln zu lassen. Reduziere alle überflüssigen Bewegungen, halte das Tempo und konzentriere dich wieder auf das Wesentliche:

  • Wachse
  • Schiebe dein Steißbein Richtung Boden (richte das Becken auf)
  • Rolle die Füße von hinten nach vorne ab
  • Schwinge die Arme mit
  • Aktiviere deinen Beckenboden und
  • drehe bei jedem Schritt die Hüfte leicht nach vorn.

Gelegenheit macht einen starken Beckenboden

Du hast es geschafft.

Nun übe beim Spaziergang, beim Weg zur Bushaltestelle oder zum Einkauf. Du erlangst schnell ein besseres Bewusstsein für den Bereich deines Beckenbodens und wirst bald spüren, dass auch Energie, Kraft und sexuelle Zufriedenheit eng mit diesem Bereich deines Körpers zusammen hängen.

Wenn du wissen möchtest wie du beckenbodenaktiv sitzen kannst, habe ich dir in einem anderen Artikel eine kurze Anleitung verfasst.

Viel Spaß!

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