Warum Morgenroutine

Ihr Lieben,

an jeder Ecke hören wir, wie sensationell eine Morgenroutine für unser seelisches Gleichgewicht ist. Die unterschiedlichstes Routinevarianten werden gefeiert, für jeden bedeutet seelisches Gleichgewicht etwas anderes. Dem Einen reichen zehn Minuten in Ruhe für die erste Tasse Kaffee, der Andere braucht eine ganze Stunde für Meditation, Yoga und Mantra. Aber Eines haben alle Varianten gemeinsam:

Der Moment gehört nur dir, bringt dich entspannt und gesettled in den Tag und gibt dir ein gutes Gefühl!

Je nach Lebensphase ist es mehr oder weniger leicht, eine Routine in den Tag zu integrieren. Die jungen Mütter z.B., mit denen ich täglich zu tun habe, schmunzeln nur, weil sich die Morgenroutine mit kleinen Kindern eher ums Windelwechseln, die nächste Stillzeit oder Kindergartenfrühstück dreht. Und früher aufstehen hilft nur selten, weil sie sowieso die halbe Nacht wach sind…

Andere widerum sind noch gar nicht auf die Idee gekommen, ein regelmäßiges Ritual in ihren Tagesablauf einzubauen, weil es ihr „Mindset“ gar nicht vorsieht. So wie ich z. B. – bis vor ca. eineinhalb Jahren. Noch vor fünf Jahren hätte ich nur ein müdes Lächeln übrig gehabt, hätte mich jemand nach meiner Morgenroutine gefragt. Der Tagesablauf stand fest, vom Aufstehen bis zum Schlafengehen – glaubte ich. Heute, mit den Erfahrungen und einem Gefühl der Klarheit, bedaure ich es, nicht schon eher egoistisch genug gewesen zu sein und mir häufiger und regelmäßiger eine Auszeit genommen zu haben.

Wie sieht meine Morgenroutine heute aus

Unter der Woche stehe ich normalerweise um 7.00 Uhr auf, mache Frühstück und Schulbrote für das Pubertier. Mir selbst und dem Lieblingsmann koche ich Kaffee (wenn er es nicht schon getan hat), den geniesse ich in der Regel im Bett, was bereits die erste luxuriöse Routine des Tages ist. Wenn das Pubertier das Haus verlassen hat, geht´s für mich auf meine Matte. Aktuell, in der schönen Jahreszeit, liebe ich es, auf der Terrasse den Tag zu starten, ansonsten irgendwo im Haus. Viel Platz braucht es nicht.

Ich habe mir im Laufe der Zeit eine ca. fünfzehn- bis zwanzigminütige Yogaroutine angewöhnt, die mir besonders gut tut und auf meine speziellen Bedürfnisse ausgerichtet ist. Ich beginne mit einer kleinen Erwärmung, um die Wirbelsäule zu mobilisieren und vorzubereiten.

An Tagen, an denen ich sehr wenig Zeit habe, reicht das, um meine Gelenke zu „schmieren“ und mich geschmeidig zu fühlen. Ansonsten beginne ich anschließend mit meinem individuellen Flow. Dabei achte ich ganz besonders auf eine gleichmäßige Atmung. Manche Positionen halte ich länger, andere kürzer. Ich verlasse mich voll auf meinen Instinkt, mein Gefühl und bin offen für alles, was kommt. Das ist das Schöne daran, denn wir sind nicht immer in der gleichen Verfassung und der Start in den Tag sollte auf alle Fälle ein positives Erlebnis sein. Nichts muss, alles kann! Spüre in dich hinein und folge deinem Atem und deiner Tagesverfassung.

Ich beende den Flow mit einer bauchintensiven Variante, um die Körpermitte noch einmal richtig zu fordern. Vielleicht schaffe ich es irgendwann, ausserdem fünf Minuten Meditation anzuhängen, momentan fehlt mir allerdings noch die Ruhe für dieses großartige Tool.

Seit ich mir Zeit nehme für eine morgendliche Routine, starte ich aufgeladener in meinen Tag. Ich habe mich bereits morgens schon um eine bewusste Atmung gekümmert und somit auch mein Gehirn mit ausreichend Sauerstoff versorgt. Selbst an Tagen mit wenig Zeit nehme ich mir fünf Minuten für den ersten Teil der Routine oder nur ein paar Dehnübungen. Das reicht aus.

Fazit

Am Anfang ist es vielleicht nötig, die Uhr zu stellen, damit sie dich daran erinnert, dass es jetzt um dich geht. Nach einer gewissen Zeit jedoch wirst du die Routine automatisieren und von selbst an die schönste Zeit des Tages denken. Sei´ keinesfalls streng mit dir, sondern gehe es spielerisch, aber bestimmt an. Falls du glaubst, eine Routine passt nicht in deinen Rhythmus, in deinen Tagesplan, in dein Leben, dann beginne in kleinen Schritten. Zwei Minuten, wenn nötig auf der Toilette, um die Augen zu schließen und „nur“ bewusst ein- und aus zu atmen.

Versuche es, probiere dich aus und wenn du es wirklich willst, wird es dir ganz leicht gelingen – versprochen. Warte keinesfalls – wie ich – 20 Jahre, zwei Kinder und zwei Ehen lang, um zu erkennen, dass du es verdient hast, dir eine Auszeit zu nehmen. Warte nicht „auf den richtigen Moment“. Beginne JETZT!

JUST DO IT!

Gerne kannst du in den Kommentare deine Schwierigkeiten oder Erfahrungen mit einer Tagesroutine hinterlassen. Ich freue mich auf unseren Austausch.