Keep calm and stay warm

Im Herbst und Winter – vielleicht sogar bei Minusgraden – trennt sich die Spreu der Outdoorsportler schnell vom Weizen, denn das Wetter wird ungemütlicher und der Kampf mit dem Schweinehund härter.

Denjenigen, die längst dem Outdoorsport verfallen sind, stellt sich die Frage nicht, aber was ist mit denjenigen, die jetzt mit dem Training beginnen möchten. Sie haben vielleicht die Vorzüge des Outdoorsports längst erkannt, sind aber noch unsicher, ob jetzt tatsächlich die richtige Jahreszeit für einen Start im Freien ist. Vor allem mit Baby.

Vorweg… es pricht absolut nichts dagegen, im Herbst/Winter mit dem Training zu beginnen. Wie du dich (und dein Baby) bei den kalten Temperaturen warm hältst und auch noch Spaß am Training hast, verrate ich dir in diesem Artikel.

Funktionskleidung

Nicht nur im Winter ist es angenehm, wenn verschwitzte Kleidung schnell trocknet. Jetzt allerdings umso mehr, damit du nicht frierst und auch nach dem Training noch ein gutes Gefühl hast. Daher ist Funktionskleidung durch ihre optimale Feuchtigkeitsregulierung eines der wichtigsten Tools für das Outdoortraining.

Als Basis eignet sich Funktionsunterwäsche. Wenn es richtig eisig ist, kommt darüber Thermounterwäsche, die du vielleicht aus deinem letzten Winterurlaub noch im Schrank hast. Die angeraute Innenseite der Unterwäsche wirkt schon beim Anziehen wärmend und lässt ein flauschiges Gefühl entstehen.

Mit einem Thermolaufshirt hast du die Möglichkeit, den Reißverschluss bis zum Hals zu schließen, um dich sofort windgeschützt und geschlossen zu fühlen. Die vorhandene Kapuze reicht bei nicht so niedrigen Temperaturen als Schutz oft schon aus. Darüber – je nach Wetter – eine Fleecejacke und/oder eine Weste.

Nach Bedarf einen Fließkragen oder MützeHandschuhe und schon kann es losgehen. Ich bin kein Mützenfan, aber an dieser Stelle empfehle ich sie unbedingt, da die meiste Körperwärme über den Kopf abgegeben wird.

Tine Möller - Outdoorfitness Berlin-Zehlendorf

Zwiebelprinzip

Der Vorteil dieser mehrlagigen Variante liegt auf der Hand. Du kannst während des Trainings bei Bedarf eine oder zwei Lagen ausziehen. Nach dem Training trocknet die Kleidung schnell, da die Feuchtigkeit an die Außenseite geleitet wird und dort verdunstet. So frierst du nicht und kannst nach dem Training entspannt ganz in Ruhe den Weg unter die Dusche suchen.

Gleiches gilt auch für dein Baby. Mehrlagig bekleidet isoliert die Luft in den Zwischenräumen besser als mit nur eine dicke Jacke oder der Schneeanzug. Empfohlen als Faustregel für das Baby: Immer eine Lage mehr anziehen, als du selber trägst. Bei Temperaturen unter Null sollte auf Baumwolle direkt auf der Haut verzichtet werden, da sie die Feuchtigkeit aufnimmt und dann eher kühlt als wärmt. Lycra oder Seide eignen sich an dieser Stelle besser.

Was das Baby sonst noch mag

Für Babys sind die winterlichen Temperaturen kein Problem. Neugeborene bleiben anfangs besser zuhause, aber nach ca. 3 Wochen kann das Baby auch an die kälteren Temperaturen gewöhnt werden. Das Training bei Laufmamalauf beginnt frühestens 6-8 Wochen nach der Entbindung, so dass du auch im Winter nicht auf dein Outdoortraining verzichten musst. Im Gegenteil, die frische Luft stärkt auch das Immunsystem deines Babys. Dennoch ist es hilfreich, folgende Tipps zu beherzigen.

Liegefläche isolieren

Um die Kälte von unten fern zu halten hilft es, den Kinderwagen mit einem Fell oder einer zugeschnittenen Isomatte zu isolieren. So ist das Baby auch am Rücken gut geschützt.

Metallteile ade

Metallteile wie z B. ein Reißverschluss sollten nicht direkt auf der Haut des Babys liegen, da Gefahr besteht, dass sie an der Haut festfrieren.

Kopf und Hände schützen

Eine Mütze bitte nicht vergessen und gerne noch die Kapuze von Jacke oder Schneeanzug darüber ziehen. Fäustlinge halten die kleinen Händchen schön warm – auch wenn sie im Fußsack versteckt sind. Für den Fall, dass dein Baby an den Handschuhen saugt, ist es sinnvoll ein Paar Ersatzhandschuhe dabei zu haben.

Wärmflasche

Inzwischen kein Geheimtipp mehr und immer noch wirksam. Entweder den Kinderwagen vor dem Gang nach draußen mit einer Wärmflasche vorwärmen oder z. B. ein Kirschkernkissen während des Spaziergangs im Kinderwagen lassen (besser keine Wärmflasche, Gefahr durch Platzen!). Hierbei darauf achten, dass es nicht zu heiß ist!

Fazit

Mit Ausnahme der Bequemlichkeit oder dem Kampf mit dem inneren Schweinehund gibt es keinen Grund, nicht mit dem Outdoortraining im Winter zu beginnen. Weder mit noch ohne Baby.