Vitamin D – Faktencheck
Spätestens ab November wird ihm besondere Aufmerksamkeit beigemessen. Dem Vitamin D. In Deutschland – da sind sich Fachleute einig – leidet jeder zweite Erwachsene an Vitamin D-Mangel. Genauer gesagt Vitamin D3. Der Vitaminmangel kann zu Krankheiten wie z. B. Bluthochdruck, Osteoporose, Alzheimer oder Krebs führen – so die Fachleute.
Bekanntlich reagiert die Industrie auf Mangel schnell, und so ist es nicht verwunderlich, dass es inzwischen diverse Nahrungsergänzungsmittel gibt, um den Körper mit der ausreichenden Menge zu versorgen. Aber auch hier sind sich Fachleute einig: Achtung bei der Dosierung, denn eine Überdosierung kann gefährlich werden und zu kurzfristigen bzw. schwerwiegenden Folgeerscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen oder im schlimmsten Fall sogar Nierenversagen führen – so die Fachleute.
Das verwirrt mich. Also habe ich recherchiert, um die aus meiner Sicht wichtigsten Informationen zu bündeln und verständlich wieder zu geben.
Was macht es so wertvoll
Vitamin D ist ein wahrer Kick für unser Immunsystem. Es schützt u. a. vor den oben erwähnten Krankheiten und verscheucht den Winterblues, der in dieser Jahreszeit häufig an unsere Tür klopft.
Woher nehmen
Vitamin D wird mit Hilfe von UVB-Strahlung zu 80% vom Körper selbst produziert. Die restlichen 10-20% bieten einige wenige Nahrungsmittel wie z. B. fettiger Fisch (Aal, Makrele oder Lachs), Butter oder das Frühstücksei. Deutlich geringer ist der Anteil z. B. in Thunfisch, Pilzen oder Magarine und Käse. Ganz weit vorne hingegen liegt Lebertran (für die Disziplinierten unter uns).
Da es sich hierbei überwiegend um tierische Produkte handelt, haben es Vegetarier oder Veganer umso schwerer, ihren Vitamin D-Haushalt im Winter auszugleichen. Hier helfen die Nahrungsergänzungmittel, wobei vor der Einnahme die Rücksprache mit dem Arzt empfohlen wird, um eine Überdosierung zu vermeiden!
Soweit, sogut. Wovon ist es nun abhängig, ob du genügend Vitamin D aufnimmst bzw. produzierst und kannst Du selbst etwas tun, um die Produktion anzukurbeln? Raus ins Licht! Das weiß inzwischen wohl Jeder. Dort ist – zumindest in den Sommermonaten – genügend UVB-Strahlung vorhanden, um die Produktion so richtig anzukurbeln. Hier sind vier weitere, beeinflussende Faktoren.
Sonnenmilch
Um uns vor den schädlichen UV-B-Strahlen der Sonne zu schützen, verwenden wir häufig Sonnenschutzprodukte mit empfohlenen, teilweise hohen Lichtschutzfaktoren. Genau diese Lichtschutzfaktoren verhindern allerdings die Durchlässigkeit der für die Vitamin-D-Produktion wichtigen Strahlen. Kennst Du den Eigenschutz deiner Haut (finde ihn hier heraus), weißt du, wie lange du dich ohne Sonnenschutz in der Sonne aufhalten kannst. Das ist die wirkungsvollste Zeit für die Vitamin D-Produktion.
Wohnort
Alles, was sich nördlich von Barcelona befindet, füllt die Vitamin-D-Speicher nur in den Sommermonaten. Von November bis Februar ist der Einfallswinkel der Sonne zu flach, die UV-B-Strahlung daher zu gering. Um heraus zu finden, ob die Strahlung ausreicht, mach´ gerne den Schattentest:
Stelle dich in die Sonne. Ist dein Schatten so groß wie du oder größer, fällt kein UV-B-Licht auf deinen Körper, es findet keine Vitamin-D-Produktion statt.
Hauttyp
Hellhäutige Menschen produzieren mehr Vitamin D als Dunkelhäutige. Lebt ein dunkelhäutiger Mensch also in nordischen Ländern, leidet er eher an Vitamin D-Mangel als sein hellhäutiger Nachbar. Achtung also, wenn der gutaussehende Nachbar plötzlich deprimiert wirkt. Hier könnten Nahrungsergänzungsmittel nach Rücksprache mit dem Arzt hilfreich sein.
UV-Index
Der UV-Index bestimmt die Strahlungsstärke der Sonne zwischen 0-11. Ab einem Wert von 8 wird empfohlen, die Sonne zu meiden, ab einem Wert größer als 3 ist genügend UV-B-Strahlung vorhanden, um die Vitamin-D-Produktion anzukurbeln. Der UV-Index ist abhängig von der Tages- bzw. Jahreszeit, der Bewölkung oder der Luftverschmutzung. Unter www.wetteronline.de findest du z. B. entsprechende Angaben zum Index.
Fazit
Wir brauchen uns auf natürlichem Weg keine Sorgen um eine Überdosierung von Vitamin D zu machen. Der Körper stoppt die Produktion automatisch, sobald ein bestimmtes Level erreicht ist. Besser noch – er speichert Überschüssiges in Fettreserven und Muskeln, um in schlechten Zeiten darauf zurück greifen zu können. Wer sich also von März bis einschließlich Oktober viel draußen aufhält, hat in gesundem Zustand gute Chancen, versorgt durch den Winter zu kommen.
Der Besuch im Solarium hilft an dieser Stelle leider nicht, da es sich dort überwiegend um UV-A-Strahlen handelt, die für diesen Zweck nutzlos sind. Ganz weit vorne hingegen sind diejenigen, die es schaffen, in der kalten Jahreszeit entweder in die Sonne oder in die Berge zu fahren. So ein Booster wirkt Wunder für die zweite Hälfte des Winters. Und ansonsten…
hilft regelmäßiges Outdoortraining als sinvolle Alternative – nicht nur für den Vitamin D-Haushalt 😉